Häfnaus­blicke

„Vor mir sitzt nicht das Delikt. Vor mir sitzt ein Mensch, ein junger, unsicherer. Ein junger Mensch mit Träumen, mit Zielen, mit Ängsten, und mit einer Geschichte, die nicht einfach ist.“

Kunstprojekt und Schreibwerkstatt für Resozialisierung und Reintegration von straffälligen Jugendlichen und jungen Erwachsenen in österreichischen JA

Hinter jeder Verurteilung eines jungen Menschen steht eine Geschichte – die Haft allerdings ist für alle gleich und zeigt negative Auswirkungen auf den persönlichen Lebenslauf. Eine Inhaftierung bedeutet einen Bruch in der Biographie, der nicht nur eine Lücke im Lebenslauf darstellt, sondern nachhaltig die eigene Lebensgeschichte beeinflusst. Das von Sabine Kerschbaum und mir initiierte Projekt „Häfnausblicke“ bietet jungen Inhaftierten einen Raum, wo sie ihre Talente zeigen können, wo Kompetenzen sichtbar werden und Lernen attraktiv gestaltet wird. Zudem verändert es den Haftalltag durch sinnstiftende Inhalte. Das Projekt beinhaltet neben dem Schreiben von Texten auch eine Auseinandersetzung mit Sprache, mit der eigenen Geschichte. Es eröffnet neue Perspektiven, übt persönliche Kompetenzen und stärkt das Selbstbewusstsein der Teilnehmenden durch die eigene Kreativität. Selbst kreativ zu werden und neue Fähigkeiten zu erlernen, erhöht die Selbstwirksamkeit, schafft so “Empowerment” und will die gesellschaftliche Teilhabe nach der Haft verbessern.